Kurz zusammengefasst:
- Um die Dachfläche zu berechnen, müssen die Länge und die Breite des Daches gemessen werden. Diese Werte werden dann miteinander multipliziert, um die Grundfläche des Daches zu erhalten.
- Wenn das Dach geneigt ist, müssen die Neigungswinkel berücksichtigt werden, um die tatsächliche Fläche des Daches zu erhalten. Dies kann durch den Einsatz von trigonometrischen Funktionen oder speziellen Dachflächenrechnern erfolgen.
- Es ist wichtig, die Dachfläche genau zu berechnen, um die richtige Menge an Materialien für Reparaturen oder Erneuerungen zu bestimmen und um die Effizienz von Solarenergie-Systemen zu optimieren.
Für eine Photovoltaikanlage können durchaus auch kleine Dächer geeignet sein. Allerdings lohnt es sich, bei der Planung der Solaranlage auf eine Mindestdachfläche zu setzen. Denn nur so stellen Sie ein akzeptables Verhältnis von Investition und Ertrag der Anlage sicher. Um herauszufinden, ob sich eine Investition lohnt, müssen Sie die Dachfläche berechnen, die Ihnen für die Montage der Module zur Verfügung steht.
Dachfläche berechnen: So gehen Sie vor
Wie groß Ihr Dach ist, können Sie am einfachsten dem Bauplan Ihres Hauses entnehmen. Das funktioniert vor allem bei Häusern, die noch nicht sehr alt sind oder von Ihnen als Eigentümer selbst errichtet wurden. Vor allem bei älteren Häusern sind jedoch Baupläne oft nicht mehr greifbar.
Werden die Maße eines Daches in alten Plänen nicht mehr genau genug aufgeführt, hilft nur das eigene Nachmessen oder Nachrechnen. Folgende Maße brauchen Sie dafür:
- Länge und Breite Ihres Hauses
- Die Dachüberstände an den Traufen und Giebeln
Die Länge und die Breite Ihres Hauses als Maße für den Grundriss lassen sich leicht durch Abmessen oder Ablaufen von einer Ecke des Hauses zur anderen bestimmen. Bei den Dachüberständen behelfen Sie sich mit einer Schätzung. Den Neigungswinkel des Daches müssen Sie nachmessen, wenn Sie ihn nicht in den Plänen Ihres Hauses finden sollten.
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Sie können diese Berechnungsmethode für unterschiedliche Dachtypen verwenden, vorausgesetzt, dass sämtliche Dachflächen dieselbe Neigung aufweisen. Bitte beachten Sie, dass alle gemachten Angaben ohne Gewähr sind.
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Dafür besorgen Sie sich am besten ein Lasermessgerät. Mit einem solchen Gerät lässt sich aus einiger Entfernung den Neigungswinkel Ihres Hausdaches messen. Das Gerät können Sie zum Beispiel mieten.
Kennen Sie den Grundriss Ihres Hauses inklusive der Dachüberstände und dem Neigungswinkel des Daches, können Sie die Dachfläche berechnen.
Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, wie viel Dachfläche benötigt wird, um eine bestimmte Leistung zu erzeugen. Diese Werte basieren auf den Modulwirkungsgrad verschiedener Solarzelltypen:
Solarzelltyp | Modulwirkungsgrad (%) | Benötigte Dachfläche pro 1 kWp (m²) |
---|---|---|
Monokristalline Solarzellen | 15-22% | 4,5 – 6,7 |
Polykristalline Solarzellen | 13-19% | 5,3 – 7,7 |
Dünnschicht-Solarzellen | 10-12% | 8,3 – 10 |
Perowskit-Solarzellen | Bis zu 25% | 4 |
Mehrfachsolarzellen | Bis zu 46% | 2,2 |
Um die benötigte Dachfläche für eine Solaranlage zu berechnen, sollten Sie zunächst Ihren Jahresstromverbrauch (in kWh) ermitteln und diesen durch den jährlichen solaren Ertrag in Ihrer Region (kWh je kWp) teilen. Dies gibt Ihnen die benötigte Anlagenleistung in Kilowatt-Peak (kWp). Anschließend können Sie die Anlagenleistung (kWp) mit der benötigten Dachfläche pro 1 kWp (aus der Tabelle oben) multiplizieren, um die gesamte Dachfläche zu ermitteln, die für die Installation der Solaranlage benötigt wird.
Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche benötigte Dachfläche von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel der Dachneigung, der Ausrichtung und eventuellen Verschattungen. Es ist empfehlenswert, einen Fachmann zur Beurteilung der Dachfläche und Planung der Solaranlage zu Rate zu ziehen.
Beispiel einer Dachflächenberechnung
Lassen Sie uns annehmen, dass Ihr Haus eine Länge von 10,50 m und eine Breite von 5,80 m hat. Die Dachüberstände an den Traufen und Giebeln betragen jeweils 0,50 m. Die Dachneigung beträgt weiterhin 40 Grad, und der Faktor X für diese Neigung beträgt laut Tabelle 1,3054.
- Berechnung der Grundfläche mit Dachüberständen:
- Hauslänge inklusive Dachüberstände: 10,50 m+2×0,50 m=11,50 m10,50m+2×0,50m=11,50m
- Hausbreite inklusive Dachüberstände: 5,80 m+2×0,50 m=6,80 m5,80m+2×0,50m=6,80m
- Grundfläche: 11,50 m×6,80 m11,50m×6,80m
- Berechnung der Dachfläche unter Berücksichtigung der Dachneigung:
- Die Dachfläche erhalten wir, indem wir die Grundfläche mit dem Faktor X multiplizieren.
Lassen Sie uns diese Berechnungen durchführen:
- Grundfläche mit Dachüberständen:
- Hauslänge inklusive Dachüberstände: 10,50 m+2×0,50 m=11,50 m10,50m+2×0,50m=11,50m
- Hausbreite inklusive Dachüberstände: 5,80 m+2×0,50 m=6,80 m5,80m+2×0,50m=6,80m
- Grundfläche: 11,50 m×6,80 m=78,20 qm11,50m×6,80m=78,20qm
- Dachfläche unter Berücksichtigung der Dachneigung:
- Dachfläche: 78,20 qm×1,3054=102,08 qm78,20qm×1,3054=102,08qm
Somit beträgt die Gesamtfläche des Daches unter diesen Bedingungen etwa 102,08 Quadratmeter.
Faktor X Tabelle
Dachneigung | Faktor X | Dachneigung | Faktor X | Dachneigung | Faktor X |
10 | 1,0154 | 30 | 1,1547 | 50 | 1,5559 |
11 | 1,0187 | 31 | 1,1666 | 51 | 1,5890 |
12 | 1,0223 | 32 | 1,1791 | 52 | 1,6242 |
13 | 1,0263 | 33 | 1,1923 | 53 | 1,6616 |
14 | 1,0306 | 34 | 1,2062 | 54 | 1,7013 |
15 | 1,0352 | 35 | 1,2207 | 55 | 1,7433 |
16 | 1,0402 | 36 | 1,2360 | 56 | 1,7882 |
17 | 1,0456 | 37 | 1,2521 | 57 | 1,8360 |
18 | 1,0514 | 38 | 1,2690 | 58 | 1,8867 |
19 | 1,0576 | 39 | 1,2867 | 59 | 1,9416 |
20 | 1,0641 | 40 | 1,3054 | 60 | 2,0000 |
21 | 1,0711 | 41 | 1,3250 | 61 | 2,0626 |
22 | 1,0785 | 42 | 1,3456 | 62 | 2,1300 |
23 | 1,0863 | 43 | 1,3673 | 63 | 2,2030 |
24 | 1,0946 | 44 | 1,3901 | 64 | 2,2811 |
25 | 1,1033 | 45 | 1,4142 | 65 | 2,3666 |
26 | 1,1126 | 46 | 1,4395 | 66 | 2,4585 |
27 | 1,1223 | 47 | 1,4662 | 67 | 2,5593 |
28 | 1,1325 | 48 | 1,4947 | 68 | 2,6694 |
29 | 1,1433 | 49 | 1,5242 | 69 | 2,7904 |
70 | 2,9238 |
Alternative beim Dachfläche berechnen
Dachpfannen oder Dachziegel sind ebenfalls mögliche Hilfsmittel, wenn Sie die für eine Solaranlage zur Verfügung stehende Dachfläche berechnen wollen. Wichtig ist dabei, dass Sie das Sichtmaß bei der Berechnung der Länge und Breite von Dachpfannen oder Dachziegel berücksichtigen, um die Fläche zu berechnen. Dann zählen oder schätzen Sie die Zahl der Dachpfannen oder Dachziegel und multiplizieren diese mit der errechneten Fläche der Dachpfannen oder Dachziegel.
Wichtiges Maß: Die nutzbare Dachfläche
Die gesamte Fläche Ihres Daches ist nicht unbedingt identisch mit der Fläche, die Sie für eine Solaranlage nutzen können. Soweit vorhanden, müssen Sie die Flächen von Gauben, Fenstern und vom Schornstein abziehen.
Achten Sie außerdem auf Verschattungen. Das sind Bereiche auf dem Dach Ihres Hauses, die von der Sonneneinstrahlung praktisch nie erreicht werden. Quellen für Verschattungen sind in erster Linie:
- Sträucher, Bäume, Hecken
- Kamine und Schornsteine
- Strommasten oder Straßenlaternen
- Satellitenanlagen und Antennen
- Gebäude in der Nachbarschaft
- Kuppen oder Hügel
Wenn Sie all diese Parameter bei der Berechnung der Dachfläche einbeziehen, erhalten Sie die maximal mögliche Fläche für die Montage Ihrer Solaranlage.
Ausnahme bei Flachdächern
Die nutzbare Fläche für die Module wird bei Flachdächern grundsätzlich anders berechnet. Da die Solarmodule in diesem Fall auf Ständer montiert werden, ist die Dachfläche nicht die allein ausschlaggebende Größe. Je nach Neigungswinkel ergeben sich andere Werte.
Solaranlage: Das sind die Voraussetzungen auf dem Dach
Die meisten Dächer in Deutschland sind für eine Solaranlage geeignet. Und selbst wenn die Bedingungen auf dem einen oder anderen Dach suboptimal sind: Mit modernen Technologien lassen sich viele Probleme lösen.
Dennoch sollten solarfähige Dächer zwei Voraussetzungen erfüllen:
- Sie sollten baulich in Ordnung sein
- Ihre Fläche sollte Mindestabstände für die Solarmodule zulassen
Bauliche Anforderungen
Führen Sie notwendigen Sanierungsarbeiten an Ihrem Dach vor der Installation der Solarmodule aus. Prüfen Sie unbedingt auch die statische Tragfähigkeit der Dachkonstruktion, bevor Sie die Dachfläche berechnen, auf der Sie Solarmodule installieren.
Das Dach Ihres Hauses sollte in der Lage sein, folgende Zusatzgewichte pro Quadratmeter (qm) zu tragen:
- Schrägdach 25 kg/qm
- Flachdach mit einer Aufständermontage 30 kg/qm
Mindestabstände für Solarmodule
Module für Solaranlagen dürfen nicht die gesamte Fläche auf dem Dach ausfüllen. Wenn Sie die Berechnung der infrage kommenden Dachfläche berechnen, sollten Sie zu den Kanten der Dachfläche einen Mindestabstand einplanen. Dieser Mindestabstand lässt sich nach einer Faustformel errechnen.
Abstand Solarmodul zum Dach in Zentimeter multipliziert mit 5 = Regelabstand
Mindestens jedoch sollte der Abstand 50 Zentimeter betragen. Dazu kommen noch einige Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Modulen. Bei einer Aufständerung zum Beispiel sind es rund 50 Zentimeter.
Damit die Investition in eine Photovoltaikanlage verhältnismäßig ist, wird derzeit eine Dachfläche von mindestens 10 Quadratmeter empfohlen. Wenn Sie die vorgeschlagenen Mindestabstände für die Module dazurechnen, ergibt sich eine Mindestbruttodachfläche von 18 Quadratmeter. Diese Größe nimmt mit der Zahl der Solarmodule zu.
Die Statik sowie der Bauzustand des Daches haben Einfluss auf die Sicherheit beim Aufbau einer Solaranlage. Die Größe der Dachfläche dagegen wirkt direkt auf den zu erwartenden Ertrag, der mit der Photovoltaikanlage zu erzielen ist.
Wie berechne ich die benötigte Dachfläche für eine Solaranlage?
Ermitteln Sie Ihren Jahresstromverbrauch und teilen Sie diesen durch den jährlichen solaren Ertrag in Ihrer Region. Multiplizieren Sie die resultierende Anlagenleistung (in kWp) mit der benötigten Dachfläche pro 1 kWp für den gewählten Solarzelltyp.
Wie beeinflusst die Dachneigung die benötigte Dachfläche?
Die Dachneigung beeinflusst den Winkel, in dem die Sonne auf die Solarzellen trifft. Eine optimale Neigung erhöht die Effizienz der Anlage und kann somit die benötigte Dachfläche reduzieren.
Spielt die Ausrichtung des Daches eine Rolle bei der Berechnung der Dachfläche?
Ja, die Ausrichtung des Daches beeinflusst die Sonneneinstrahlung und somit die Effizienz der Solaranlage. Eine Südausrichtung ist ideal, aber auch nach Osten oder Westen ausgerichtete Dächer können gute Ergebnisse erzielen. Experten sprechen sogar davon, dass eine Ost-/Westausrichtung das neue Süden ist, da sie den selbst erzeugten Strom morgens sowie abends direkt wieder verbrauchen können, während Sie den bei einer Südausrichtung erzeugten Strom in der Regel nur in Ihren Speicher oder ins öffentliche Netz einspeisen können, wenn Sie tagsüber unterwegs sind und daher keinen hohen Stromverbrauch verzeichnen.
Wie wirken sich Verschattungen auf die benötigte Dachfläche aus?
Verschattungen verringern die Effizienz der Solaranlage und können dazu führen, dass eine größere Dachfläche benötigt wird, um den gewünschten Energieertrag zu erzielen.
Ist es möglich, Solarzellen auf Flachdächern zu installieren?
Ja, Solarzellen können auf Flachdächern installiert werden. Allerdings müssen sie in der Regel aufgeständert werden, um die optimale Neigung und Ausrichtung für eine effiziente Energieerzeugung zu gewährleisten.