Trotz immer weiter fallenden Einspeisevergütungen gemäß EEG stellt sich eine Investition und der Betrieb einer Photovoltaikanlage nahezu immer als gewinnbringend dar. Dies hängt mit stetig steigenden Energiepreisen sowie effizienteren Photovoltaikanlagen durch technologische Fortschritte und größerer Marktkonkurrenz zusammen.
Um eine möglichst hohe Rendite, also den Ertrag, welches ein angelegtes Kapital in einem bestimmten Zeitraum erwirtschaftet, zu bekommen, müssen alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sein.
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Einflussfaktoren
Anlagengröße
Die Größe der verbauten Photovoltaikanlage ist einer der Schlüsselfaktoren für eine hohe Rendite. Durch fallende Einspeisevergütungen, Stand Januar 2022 beträgt diese 6,83 Cent pro kWh, lautet die Devise, einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu generieren. Denn durch einen hohen Eigenverbrauchsanteil muss weitaus weniger Energie aus dem öffentlichen Stromversorgungsnetz zugekauft werden. Um diesen Eigenverbrauchsanteil weiter zu erhöhen ist oft ein Stromspeicher nötig. Obwohl diese in den letzten Jahren durchaus an Lebensdauer gewonnen haben, liegen sie immer noch bei circa der Hälfte von der restlichen Anlage. Eine durchschnittliche Photovoltaikanlage hat eine Lebensdauer von circa 20 Jahren.
Mit steigender Größe der Anlage sinkt der Preis pro Kilowatt Leistung. Dies hängt damit zusammen, dass die Kosten für diverse Leistungen wie beispielsweise Montagegerüst, Netzanschluss, Wechselrichter oder Verkabelung bei kleineren Anlagen genauso hoch ausfallen wie bei einer größeren Anlage. Weitere laufende Kosten wie Wartung oder Reinigung sind mit zunehmender Modulanzahl dagegen vernachlässigbar. Weiterhin sind die Modulpreise inzwischen so stark gefallen, dass diese Komponenten einen immer kleiner werdenden Kostenfaktor innerhalb einer kompletten Anlage ausmachen.
Standortwahl
Auf die Standortwahl einer Photovoltaikanlage hat man in der Regel keinen Einfluss. Dabei ist allerdings entscheidend, wie hoch die jährliche Globalstrahlung ist, da diese mit steigenden bzw. fallenden Breitengraden abnimmt oder zunimmt. Im Süden Deutschlands sind an vielen Standorten mehr als 1000 Kilowattstunden pro Kilowatt Leistung keine Seltenheit. Je weiter man in den Norden kommt, desto größer ist die Abnahme der Globalstrahlung. Dieser Wert reduziert sich im Vergleich zum Süden im nördlichsten Teil Deutschlands um maximal 10 %.
Allerdings sorgen geografische Ausrichtung sowie Neigungswinkel unabhängig vom Standort dafür, dass ähnliche Wirkungsgrade erzielt werden können.
In jedem Fall rentabel
Die Investition in eine Photovoltaik ist in jedem Fall rentabel. Der Grad der Rentabilität hängt von der Anpassung verschiedener Parameter ab.
Durch die Einspeisung von Strom sowie einem hohen Eigenverbrauchsanteil lässt sich eine teilweise sehr beachtliche Rendite erzielen. Mit der zusätzlichen Nutzung eines Stromspeichers werden ebenfalls positive Zahlen geschrieben, jedoch fallen diese aufgrund der derzeit noch relativ geringen Lebensdauer sehr schmal aus.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat in seiner Publikation “Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland” vom 16. Dezember 2021 für kleinere Anlagen mit einem Eigenverbrauchsanteil von 25 % Renditen bis zu 5 % abgeschätzt.
Ebenso kommt die Stiftung Warentest in einem Testbericht vom 13. März 2021 zu dem Ergebnis, dass sich Renditen langfristig jenseits der 4 % erzielen lassen. Bei Anlagen mit Stromspeicher werden diese Anlagen sich komplett amortisieren, können aber nicht sehr viel mehr als laufende Kosten decken.
Sollte man nicht abhängig von einem Stromspeicher sein, wie etwa entlegene Orte oder Orte mit vielen Stromausfällen, empfiehlt die Verbraucherzentrale Nordrheinwestfalen, die komplett verfügbare Dachfläche mit Solarmodulen zu bestücken und auf einen Stromspeicher vorerst zu verzichten.
Renditensteigerung durch ein optimiertes Lastprofil
Um die Rendite zu steigern, ist ein hoher Eigenverbrauchsanteil notwendig. Um diesen Anteil zu steigern, empfiehlt es sich, den Stromverbrauch möglichst auf die Sonnenintensiven Tageszeiten zu verlagern. Wenn flexible Stromverbraucher wie Waschmaschinen oder Trockner mittags gestartet werden, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Verbrauch des selbst erzeugten Stroms im Vergleich zum zugekauften Strom signifikant steigt.
Eine immense Steigerung des Eigenverbrauchs ist möglich, wenn etwa eine Wärmepumpe oder der Pufferspeicher einer konventionellen Heizung elektrisch mit Solarstrom betrieben wird. Ebenso ist der Betrieb einer Ladesäule für ein Elektroauto mit Solarstrom sinnvoll.
Rendite und Ökologie
Mit einer Photovoltaikanlage ohne Stromspeicher lassen sich Renditen von bis zu 5 % erzielen. Mit einem Stromspeicher fällt diese Rendite niedriger aus, jedoch ist zu bedenken, dass die Effizienz und Lebensdauer von diesen Geräten immer weiter steigt. Gepaart mit weiter steigenden Strompreisen steigt hier langfristig auch die Rendite.
Weiterhin ist anzumerken, dass sich aus ökologischer und umweltschonender Sicht der Einsatz von einem Stromspeicher und damit die Nutzung von weitaus mehr umweltfreundlicher und nachhaltiger Energie zur Bekämpfung des Klimawandels sinnvoll ist.